Zeitdieb Smartphone - privat und beruflich

Das Smartphone ist eine der Haupt-Störquellen für konzentriertes Arbeiten überhaupt – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Eine aktuelle Studie hat ermittelt, dass Beschäftigte täglich im Schnitt eine Arbeitsstunde mit der Nutzung von Smartphones verbringen. Das Ergebnis: Die Konzentration sinkt, die Produktivität ebenfalls.

Als besonders zeitraubend gelten Chats in sozialen Netzwerken. Der vermeintliche Zwang, ständig Statusmeldungen abgeben und auf Fragen antworten bzw. andere Statusmeldungen kommentieren zu müssen, erzeugt permanent Arbeitsunterbrechungen. In der repräsentativen Umfrage „Trendreport 2019“ des FORSA-Instituts im Mai 2019 gaben 60 Prozent der Befragten eine stündliche Nutzung des (privaten) Smartphones an. Weitere 19 Prozent nutzen ihr Smartphone sogar mehrmals pro Stunde. Dabei greifen 79 Prozent der über 1.000 befragten Angestellten auch am Arbeitsplatz zum Smartphone.

Wie wirkt sich die Smartphone-Nutzung aus?

Wissenschaftler untersuchen aktuell, wie sich das Smartphone mit seinen ständigen Signaltönen, aufpoppenden Nachrichten und dem Eindruck ständiger Erreichbarkeit auf unsere Denkmuster auswirkt. Denn es scheint offensichtlich, dass Denkvermögen, Konzentrationsfähigkeit und Produktivität (der „Flow“) unter den ständigen Unterbrechungen und Neufokussierungen leiden. Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten als Telefon, Kamera, Fernseher, Jukebox, Spielekonsole, Wecker, Autoschlüssel, Kleincomputer etc. binden viel Zeit und erzwingen ständiges Paralleldenken. Das verändert Strukturen im Gehirn – und die Denkformen. Schon das überraschende Klingeln oder Pingen eines Handys irritiert und lenkt von der eigentlichen Aufgabe ab, sodass die Reaktionsgeschwindigkeit sinkt und die Fehlerquote steigt. Sogar die einfache Anwesenheit des eigenen Smartphones im Raum führte bei Probanden zu verschlechterten Ergebnissen, so die Forscher am Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg.