Homeoffice: Führung auf Distanz

Kommunikation ist der Schlüssel

Virtuelle Führung gelingt am besten, wenn alle Beteiligten frühzeitig, intensiv und nachvollziehbar informiert sind. Es muss also jemanden geben, der sich als Leitung versteht und – soweit in Projekten gearbeitet wird – das jeweilige Projekt verantwortlich koordiniert, insbesondere also zwischen dem Auftraggeber oder Kunden und den Teammitgliedern vermittelt. Wenn nicht alle Teammitglieder vor Ort sind, bedeutet das v. a., die Fertigstellung der einzelnen Projektschritte rechtzeitig sicherzustellen, ohne eine Vor-Ort-Kontrolle ausüben zu können.

Hier sind eine detaillierte, frühzeitig kommunizierte Planung und das persönliche Gespräch unersetzlich. Routinetelefonate oder – v. a. bei mehrteiligen Teams – Videokonferenzen zu festgelegten Terminen ersetzen das übliche Teammeeting. Sie bieten allen Beteiligten die Möglichkeit, den aktuellen Stand des gemeinsamen Projektes, Schwierigkeiten oder Verzögerungen frühzeitig zu besprechen und gemeinsam zu lösen. Außerdem stärken sie den Zusammenhalt im Team – und ermöglichen auch einen Einblick, ob die Chemie zwischen den Beteiligten aktuell stimmt.  

Besonders in virtuellen Teams müssen alle Projektbeteiligten denselben Wissensstand über das Projekt haben. Änderungen etwa am Zeitplan sollten frühzeitig allen bekanntgegeben werden. Der „Flurfunk“ fällt im Homeoffice ebenso aus wie der „kurze Dienstweg“, um Probleme zu lösen.

Vertrauen – besser als Kontrolle

Bei zeitkritischen Projekten kommt es manchmal auf jede Stunde an. Die Zeit, die das Teammitglied zum Beantworten von Nachfragen benötigt, fehlt ihm bei der Fertigstellung der Aufgabe. Daher sollten die Projektzusammenhänge und die festgelegten Termine klar kommuniziert, die Ausgestaltung des Weges dorthin aber möglichst freigestellt werden. Wenn der mit der Aufgabe betraute Mitarbeiter den Termin bestätigt hat, sollte die Projektleitung von ständigen Nachfragen absehen und stattdessen beim Routinetermin erfragen, ob alles im Zeitplan liegt.

Praxistipp

Führungskräfte müssen in Krisensituationen als „Kapitän auf der Brücke“ stehen, den Überblick behalten und den Teammitgliedern  Zuversicht vermitteln – gerade, wenn es viele Ungewissheiten gibt und Pläne häufig geändert werden müssen. Aktionismus und Mikromanagement sind hier kontraproduktiv.