Weniger Muskel- und Skeletterkrankungen

Die Arbeitsunfähigkeitstage der BKK-Pflichtmitglieder aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen sind im Jahr 2015 erstmals seit zehn Jahren nicht weiter angestiegen, sondern im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent gesunken (2015: 4,4 AUTage je Pflichtmitglied; 2014: 4,7 AU-Tage je Pflichtmitglied).

Bei (fast) allen anderen betrachteten Diagnosehauptgruppen ist ebenfalls ein Rückgang der Krankentage zu verzeichnen – Ausnahme Atemwegserkrankungen: Die ausgeprägte Grippewelle im ersten Quartal 2015 führte zu einer deutlichen Zunahme der Fehltage (+0,5 AU-Tage je Pflichtmitglied). Dieser Anstieg wird aber durch den Rückgang der AU-Tage bei allen anderen Diagnosehauptgruppen kompensiert: Somit sind die krankheitsbedingten Fehltage insgesamt im Vergleich zum Vorjahr von 17,4 auf 17,3 AU-Tage je Pflichtmitglied leicht zurückgegangen (siehe Übersicht).

Ob sich für die saisonal eher unabhängigen Erkrankungen und die damit verbundenen Fehltage eine Trendumkehr abzeichnet, bleibt für die kommenden Jahre abzuwarten. Neben dem vermuteten negativen Einfluss des demografischen Wandels ist es im Kontext der Arbeitswelt vor allem von der Umsetzung und Anwendung von Prävention und Gesundheitsförderung abhängig, wie sich das Krankheitsgeschehen in den kommenden Jahren entwickelt. Schon lange vor dem in 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz gehörte Gesundheitsförderung für die Betriebskrankenkassen mit ihrer Unternehmensnähe zum Markenkern.

Die Arbeitswelt ist und bleibt eines der zentralen Themen der Gesundheitsberichterstattung der Betriebskrankenkassen. Deshalb wird der kommende BKK Gesundheitsreport 2016 auch den Fokus auf den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeit legen. Besonders gespannt darf man auf die Praxisbeispiele aus dem Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung der Betriebskrankenkassen und deren Trägerunternehmen sein. Der BKK Gesundheitsreport 2016 erscheint im November dieses Jahres.