Praxistipp:

Beantworten Sie sich einmal zu jeder Aufgabe, die Sie aufschieben, die folgenden Fragen:

  • Warum mache ich diese Aufgabe jetzt nicht?
  • Was habe ich davon, die Aufgabe jetzt nicht zu erledigen?
  • Was fühle ich, wenn ich an diese Aufgabe denke?
  • Wie fühle ich mich damit, dass ich diese Aufgabe vor mir herschiebe?
  • Was will ich jetzt ändern?

Nicht auf die lange Bank – was tun gegen Aufschieberitis?

Viele kennen das: Unangenehme Dinge werden verschoben und Entscheidungen vertagt. Neue Studien gehen davon aus, dass jeder zweite Deutsche zum Aufschieben neigt. Solange die Aufgaben am Ende vernünftig erledigt sind, ist das Aufschieben kein Problem. Türmen sich jedoch die Aufgaben, so kann dies auch Auswirkungen auf andere haben, die an der Arbeit beteiligt sind. Und der Betroffene leidet natürlich auch darunter. Ist die Aufschieberitis besonders stark ausgeprägt und wird sie für die Betroffenen und ihre Umgebung zum ernsthaften Problem, spricht man von Prokrastination.

Was ist Aufschieberitis?

Dieses Phänomen ist kulturunabhängig, betrifft sowohl Männer als auch Frauen und geht durch alle Schichten. Rund 20 Prozent der Bevölkerung haben Studien zufolge größere Probleme, Dinge direkt anzupacken. Aufschieben kann sogar ein Hochgefühl erzeugen: Der Adrenalin-Kick führt dazu, dass man zu Höchstform aufläuft. Man vermutet, dass auch die Gene eine Rolle spielen: In prähistorischen Zeiten war es notwendig fürs Überleben, alle Kraft auf den Moment zu richten und nicht zu weit im Voraus zu planen.

Ursachen für Aufschieberitis

Aufschieberitis kann viele verschiedene Ursachen haben, beispielsweise:

  • Unlust, weil die Aufgabe einfach keinen Spaß macht,
  • fehlende Motivation, weil der Sinn der Tätigkeit nicht klar ist,
  • unzureichende Organisation,
  • mangelndes Selbstbewusstsein oder
  • seltene Erfolgserlebnisse.

Wann ist Aufschieberitis behandlungsbedürftig?

Viele Menschen brauchen den Druck, um anstehende Aufgaben zu erledigen. Wer aber ständig bis zur letzten Sekunde damit wartet, etwas zu erledigen, muss mit Produktivitätsproblemen im Job rechnen. Auch gesundheitliche Probleme können sich ergeben: Aufschieber leiden häufiger an Erkältungen, Magenproblemen und Schlafstörungen und haben sogar einen erhöhten Alkoholkonsum. Behandlungsbedürftig wird die Aufschieberitis, wenn sie ein Symptom einer Depression oder Angststörung ist.

Was tun gegen Aufschieberitis?

Wenn Betroffene vor großen Aufgaben oder Projekten in Panik verfallen oder resignieren, kann dies auch ein Aufschieben zur Folge haben. Dann sollte die zunächst unübersichtlich scheinende Aufgabe in kleine Arbeitsschritte zerlegt werden, um die Hemmschwelle zur Erledigung herabzusetzen. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von weiteren Tipps, wie Sie die Aufschieberitis in den Griff bekommen können.