Schichtarbeit - eine Herausforderung für Arbeitnehmer

Beim Wort Schichtarbeit denken die meisten Menschen an Produktionsbetriebe und Maschinenarbeitsplätze. Faktisch aber findet immer mehr Schichtarbeit im Dienstleistungs- und Handelsbereich statt, um Öffnungszeiten bis spät in die Nacht oder sogar rund um die Uhr zu verwirklichen oder für ständige Verfügbarkeit zu sorgen.

Angeborener Rhythmus
Jeder, der nachts arbeitet, tut dies gegen seine „innere Uhr“. Dieser angeborene, kaum zu beeinflussende Rhythmus gibt vor, dass die Nacht der Regeneration dient. Entsprechend werden von 20:00 Uhr bis 3:00 Uhr bestimmte Körperfunktionen kontinuierlich abgesenkt und die Leistungsfähigkeit sinkt, auch wenn nicht geschlafen wird.

Besonders riskant und unfallträchtig ist Nachtarbeit zwischen 3:00 und 5:00 Uhr bei

  • Schlafmangel,
  • monotonen Tätigkeiten,
  • zu geringer Beleuchtung,
  • einer sehr leisen Umgebung,
  • Alleinarbeit und
  • langen, abwechslungsarmen Fahrten in aufgeheizten Kraftfahrzeugen.

Es kommt dann leicht zu heftigen Müdigkeitsattacken (Sekundenschlaf), die zu schweren Unfällen führen können, ob im Fernverkehr oder bei Produktionsprozessen.

Soziale Belastungen
Insbesondere Nacht- und Wechselschichtarbeit belastet oft nicht nur den Arbeitnehmer selbst, sondern auch sein Umfeld. Wer keine regelmäßigen Termine wahrnehmen kann, hat oft Schwierigkeiten beim Aufbau einer Partnerschaft oder Familie, bei der Pflege von Hobbies und Kontakten. Oft ist in diesen Situationen Kommunikation das Mittel der Wahl.

Schlaf ist lebenswichtig
Schlafforscher empfehlen Erwachsenen eine tägliche Schlafdauer von mindestens sieben Stunden. Bei Schichtarbeit führt der Tagschlaf, der weniger erholsam ist und nur selten ungestört bleibt, oft zu gesundheitlichen und sozialen Problemen. Wenn es nicht möglich ist, tagsüber sieben Stunden durchzuschlafen, empfiehlt sich eine Aufteilung in zwei Etappen – so lässt sich auch mehr Zeit mit der Familie verbringen.

Ernährung bei Schichtarbeit
Der Magen ist nicht in der Lage, nachts schwer verdauliche Nahrung zu verarbeiten, weil die Produktion der Magensäfte über Nacht weitgehend heruntergefahren wird. Außerdem reagiert er empfindlich auf unregelmäßige Mahlzeiten, was zu Müdigkeit, Verdauungsproblemen und verringerter Reaktionsgeschwindigkeit führen kann.